Städtereise New York & Kreuzfahrt Neuengland/Kanada 2019

Die Reise begann für alle sehr komfortabel per Haustürabholung. Pünktlich um 05:30h war die Reisegruppe, die sich fortan als Reise-“Familie“ fühlte, am Terminal komplett eingetroffen.

Nach einigen nervigen, stichprobenartigen Sicherheitskontrollen am Gate startete der A-380 der Singapore Airlines in Richtung Westen.

Nach einem kurzweiligen Flug, während dessen wir bestens von der charmanten Crew umsorgt wurden, landeten wir in New York, unserem ersten Ziel der Reise.

Wiederum wurden unsere Nerven von den Behörden am Flughafen strapaziert, da wir fast zwei Stunden brauchten, um die Einreise in die USA zu absolvieren.

Vor der Tür warteten schon ungeduldig die Fahrer unsere beiden schmucken Mercedes Sprinter Busse, die uns nach Manhattan zu unserem Hotel brachten. Als wir die ersten Hochhäuser Manhattans vom Bus aus erblickten, stellte sich gleich dieses spezielle „Kribbeln im Bauch“ ein, welches diese Stadt unweigerlich auslöst.

Da die Zimmer bei unserem Eintreffen noch nicht fertig waren, marschierten wir gleich los Richtung Central Park. Die grüne Lunge Manhattans wurde 1873 als Bürgerpark gegründet. Der Architekt Calvert Vaux orientierte sich bei der Planung an Schlossgärten im englischen Stil, wehalb der Central Parc bis heute etwas Beschaulichkeit und Ruhe in die Hektik Manhattans bringt. Hier treffen sich New Yorker aller Hautfarben, Religionen und sozialen Schichten um Sport zu treiben oder einfach nur um Ihre Freizeit zu verbringen. Ganz nach dem Grundgedanken der amerikanischen Demokratie.

Auf der 5th Avenue, der exklusivsten Einkaufsmeile der Welt, ging es vorbei an Cartier, Tiffany`s und Co. – auch den Trump Tower, mit einem verkleideten Double, konnten wir bestaunen.

Ab 16:00 standen dann die Zimmer zur Verfügung und nach einer kurzen Verschnaufpause ging es weiter Richtung Rockefellercenter, der nach der Vision des Ölmilliardärs John Rockefeller Jr. erbaut wurde und dessen euphorischen Glauben an den Fortschritt und die Macht des amerikanischen Kapitalismus steht. Bis heute ist es eines der großen Monumente der USA. Da die Wartezeit zur Auffahrt zum „Top of the Rock“ mit 2 Stunden recht lange ausgefallen wäre, machten wir uns auf Richtung Times Square, dem unbestrittenen Zentrum Manhattans. Ein fast undurchdringbares Treiben rund um die „Ruby-Red-Stairs“, mit den pausenlos flimmernden Neonfassaden, war zum Abschluss des Spaziergangs durch Midtown die zweifellos größte Herausforderung, die die Familie am ersten Tag zu bewältigen hatte. Nach und nach konnten wir im Restaurant „Bubba Gump Shrimp Co.“ einen Tisch ergattern und nach unserem ersten typisch amerikanischen Abendessen kehrten wir zu unserem gut gelegen Hotel Wellington an der 7th Avenue zurück.

Ein strahlender Sonntagmorgen erwartete uns, für unseren heutigen Tagesausflug nach Brooklyn und Lower Manhattan inklusive Financial Destrict. Mit der U-Bahn fuhren wir bis Brooklyn Heights und bestaunten, während unseres Rundgangs durch diese schöne Wohngegend, die typischen Brownstone (Backstein) Bürgerhäuser aus dem 19.Jahrhundert. Entlang der Promenade bot sich ein traumhafter Blick auf Manhattan. Unter der Brooklyn Bridge hindurch erreichten wir das Dumbo Viertel, in dem Sonntags immer ein Flohmarkt stattfindet. Die Familie nutzte die Gelegenheit um ein Stück authentisches Brooklyn zu erleben. Der anschließende Spaziergang über die Brooklyn Bridge hinüber nach Manhattan gehört zum Pflichtprogramm eines jeden New York Besuchs. Die Brücke ist bis heute eine der Schönsten der Welt und war zu Ihrer Eröffnung 1883 auch die längste Hängebrücke, die zu damaliger Zeit unter hohen Opfern erbaut wurde.

Auf der anderen Seite des East Rivers erreichten wir das historische Zentrum New Yorks mit der City Hall (Rathaus) , Tweed Court und dem zu seiner Bauzeit 1913 höchsten Gebäude der Welt, dem Woolworth Bau.

Vorbei an der St.Pauls Chapel aus dem Jahr 1766, besuchten wir „Ground Zero“, dem Ort wo die Twintowers des World Trade Centers bis zu dem grauenvollen Anschlag 09/11 standen. Die beiden Bassins mit dem Namen „reflecting absence“ (Spiegelung des Abwesenden) wurden in die Fundamente der beiden Türme gebaut. Am Beckenrand sind auf Stahlplatten die Namen der ca. 2000 Opfer eingelassen. Zusammen mit dem Oculus vom spanischen Architekten Santiago Calatrava des neuen „Transportation Hubs“ hinterlässt die gesamte Anlage einen bleibenden Eindruck bei jedem Besucher.

Wir marschierten weiter in Richtung Wall Street, der Börse New Yorks, die aber zu Zeiten des Internethandels viel an Bedeutung verloren hat. Gleich daneben stand mit Georg Washington ein hochkarätiges Fotomodel auf seinem Sockel vor der Federal Hall. Hier wurde der erste Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt. Nach einem kurzen Besuch bei „charging bull“ dem Stier, der das Emblem der Wall Street seit 1989 darstellt ging es weiter zur Staten Island Ferry.

Beim Warten auf die Fähre, die uns hinüber nach Staten Island und wieder zurück bringen sollte, war eine gewisse Verunsicherung unter der Familie zu spüren, ob so viele Leute auf das Schiff passen würden. Es stellte sich jedoch heraus, dass die kostenlose Fähre, die für Berufspendler im Einsatz ist, noch viel mehr Menschen aufnehmen könnte. Als wir an der Freiheitsstatue vorbeifuhren wurde es auf den schönsten Plätzen entlang der Reling doch ganz schön eng. Trotzdem genossen wir den Anblick der Freiheitsstatue, die für so viele Einwanderer das Symbol der Freiheit und die Hoffnung auf ein besseres Leben war und immer noch ist.

Im Restaurant Saju Bistro war an diesem Abend ein Tisch für die Gruppe aus dem Kraichgau reserviert und so konnten wir ganz gemütlich, bei guten Essen und einem Glas Wein, den Tag in der Nähe des Times Square ausklingen lassen.

Gestärkt durch das gute Frühstück und voller Tatendrang ging`s um 09:00h wieder Richtung U-Bahnstation. Doch am Drehteller der Eingangskontrolle stockte das Vorhaben, da das Familienoberhaupt die U-Bahntickets nicht mehr finden konnte. Nach einem kurzen Sprint zum Shop unseres Hotels waren die Tickets wieder gefunden und der Ausflug konnte endlich beginnen. Von der Manhattan Bridge aus hatten wir einen schönen Blick hinüber nach Brooklyn und Manhattan. Vor uns lagen die Stadtteile Chinatown und Little Italy.

Hinein ging es nach Chinatown, vorbei an der Konfuzius Statue und um den legendären „bloody angel“ (das blutige Eck). Hier wurden zu Zeiten der chinesischen Bandenkriege zwischen Opiumhöhlen und Bordellen viele Zeitgenossen ums „Eck gebracht“.

Auch Little Italy, welches wir im Anschluss besuchten, ist heute deutlich ruhiger als zu Zeiten der großen Mafiabosse mit Verbindungen zur Cosa Nostra auf Sizilien. Viele der einstigen italienischen Einwanderer haben sich auf die Stadt verteilt und so schrumpft deren Bevölkerungsanteil immer weiter.

Ab 1840 entwickelte sich eine neue Konstruktionsform im „cast iron district“ (Gusseisen Viertel). Hierdurch konnten deutlich schönere Fassaden an den Häusern angebracht werden, was wir gut erkennen konnten. Im Haughwout Building, an dem wir ebenfalls vorbeikamen, wurde im Jahr 1857 der erste Personenaufzug eingebaut. In dem 5-stöckigen Gebäude als Marketinggag gedacht, war es dennoch ein wichtiger technischer Fortschritt, um die weitere Entwicklung des Baus von Hochhäusern in New York voranzubringen.

Einen kleinen Snack gab es im Restaurant „le pain quotidien“, in dem Vieles ganz nett, aber Manches doch verbesserungsbedürftig war.

Nach der Pause kamen wir durch den beliebten und deshalb immer sehr belebten Washington Square Park. Hier vertreiben sich viele Studenten der nah gelegenen New York University und auch alteingesessene New Yorker ihre Zeit. In der Nachbarschaft befindet sich „Greenich Village“, welches durch seine verwinkelten Gassen und kleinen Läden, sowie Cafe`s, wie ein kleines Dorf in der großen Stadt wirkt. Bis zur Hippiezeit ein verruchtes Viertel, ist es heute eines der teuersten und exklusivsten Wohnviertel New Yorks. Im Village waren und sind viele Schwule und Lesben zuhause. In der Christopher Street am Sheridan Square fanden nach jahrelanger Diskriminierung 1969 die „stonwall“ Aufstände statt, welche die weltweit stattfindenden Christopher Street Day Paraden als Ursprung haben.

Jetzt war es Zeit zum Hotel zurückzukehren, um den Transfer zu unserem „Traumschiff – Mein Schiff 1 – rechtzeitig zu erreichen.

Der Check-In auf unser neues schwimmendes Zuhause verlief total entspannt. Freudig bezogen wir unsere komfortablen Kabinen und freuten uns auf unser erstes Abendessen. Selbstverständlich gehört zu einem guten Dinner auch immer ein Aperitif und so wurde es eine schöne Gewohnheit der Familie sich mit einem leckeren Cocktail an der TUI-Bar auf das Abendessen einzustimmen. Alles im „All Inklusive“ Paket enthalten – einfach prima !

Zum Abschluss des ersten Abends nahmen wir noch einen Absacker bei guter Live Musik in der Lumas Bar.

Früh startete ein Großteil der Gruppe, zusammen mit der Reiseleiterin Angelika aus Berlin, zum Empire State Building und der Highline. Nachdem wir die morgendliche Rushhour New Yorks hinter uns hatten, ging es hoch hinauf auf die Aussichtsplattform des 381 Meter hohen Wahrzeichen New Yorks. Die Aussicht war einfach unbeschreiblich. Im Süden konnte man in der Ferne sogar unser Schiff in Bayonne erkennen. In unglaublich kurzer Bauzeit von nur 19 Monaten Bauzeit wurde, das bis 1972 höchste Gebäude der Erde, im November 1931 fertiggestellt. Besonders berühmt waren die schwindelfreien Mohawk-Indianer, die als Stahlarbeiter eingesetzt wurden. Sie warfen sich in über 300 Meter Höhe über 40 Meter hinweg glühende Nieten und Werkzeuge zu.

Das Empire State Building besitzt eine eigene Postleitzahl und es war ursprünglich sogar ein Hangar für Zeppeline geplant.

Auf unserem Weg zur Highline kamen wir am schönen Bryant Park vorbei, der auf einem ehemaligen Wasserreservoir gebaut wurde und neben öffentlichen W-Lan – man glaubt es kaum – eine funktionierende öffentliche Toilette zu bieten hat.

Im Meatpacking District befindet sich der Highline Park. Tatsächlich beförderte früher eine Hochbahn das angelieferte Fleisch vom Fluss zu den Fleischereibetrieben dieses Stadtteils. Als die Bahn nicht mehr gebraucht wurde sollte sie abgerissen werden. Eine Initiative verhinderte den Abriss und es entstand ein einzigartiger Park in 9 Metern Höhe, von dem aus viel experimentelle Architektur bewundert werden kann.

Um viele neue Eindrücke reicher kamen alle zurück zu unserem Schiff, wo wieder Abwechslungsreiches – inklusive der obligatorischen Seenotübung – auf uns wartete.

Unser Käpitän Todd Burgman fuhr nach dem Ablegen ein unvergessliches Manöver, indem er nicht direkt aufs offene Meer Kurs nahm, sondern zunächst unser Schiff vor der nächtlichen Kulisse Manhattans einmal drehte und damit gleich zu Beginn der Kreuzfahrt für einen emotionalen Höhepunkt sorgte.

An unserem 1. Seetag hatten wir die Gelegenheit die ganze Vielfalt des Bordlebens der Mein Schiff 1 kennenzulernen. Ob der riesige Sport- u. Gesundheitsbereich, die wunderschöne Wellnessabteilung oder die Einkaufspassage – alles wartete darauf von uns entdeckt zu werden. Nicht zu vergessen die unzähligen Bars und verschiedenen Restaurants, die mit Ihrem kulinarischen Angebot lockten.

Der Wettergott meinte es heute nicht gut mit uns, deshalb fiel der Besuch von Portland mehr oder weniger ins Wasser. Eine reiche Kunstszene zusammen mit einem schönen Hafenviertel bietet die größte Stadt von Maine mit 116000 Einwohnern seinen Besuchern. Da die Familie Bush nicht weit entfernt in Kennebunkport Ihren Sommersitz unterhält, wurde von der ehemaligen First Lady das ortsansässige Kinderkrankenhaus, zu deren Lebzeiten, großzügig unterstützt.

Einer der angebotenen Ausflüge führte uns zum pittoresken „Portland Head Light“ dem ältesten Leuchtturm Maines. Sehr schade, dass die schöne Landschaft um den Leuchtturm herum, auf Grund des schlechten Wetters, nicht zur Geltung kam.

An der TUIBar war der Regen schnell vergessen und nach dem Abendessen konnten wir im Theater eine tolle Zirkusshow bestaunen.

Das Wetter hatte sich mittlerweile gebessert, was für die Besichtigung von Boston, der Wiege der amerikanischen Unabhängigkeit, sehr von Vorteil war. Direkt neben der Mein Schiff 1 wurde ein Großteil der Familie von einem Amphibienfahrzeug, genannt „Duck“ (Ente) abgeholt, um auf einer Rundfahrt sowohl Wichtiges über die Stadt zu erfahren, als auch die herausragenden Sehenswürdigkeiten vom Land und vom Wasser aus zu betrachten.

William Braxton war der erste europäische Siedler der sich auf dem Gebiet des späteren Boston niederließ. Vier Jahre später verkaufte er seinen Besitz an die aus Europa geflohenen Puritaner . Sie verließen England wegen der Diskriminierung Ihrer Religion, duldeten aber selbst keine andere Religion in der neuen Heimat. Der Irrglaube dieser Puritaner ging soweit, dass es verboten war eine Krankheit zu behandeln, da diese von Gott gewollt sei.

Im Jahr 1773 führte eine Teesteuererhöhung der Engländer den Beginn des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges herbei. Ausgelöst wurde die Unabhängigkeitsbewegung durch die Boston Tea Party. Heute hat Boston ca. 600.000 Einwohner im Stadtgebiet und ist eine Studentenstadt.

Nachdem wir unsere Ente im Charles River zu Wasser gelassen hatten, sahen wir die Skyline von Cambridge. Schon im Jahre 1636 wurde die heutige Elite Universität Harvard dort gegründet. Sie ist zur Zeit die reichste Uni der Welt mit einem Vermögen von 38 Milliarden Dollar, welches von 200 Bankern verwaltet wird. Kein Wunder, wenn ein Studienjahr dort 52000 US$ kostet! Immerhin, es werden viele Stipendien vergeben.

Auf unserem anschließenden Spaziergang entlang des Freedom Trails konnten wir noch einmal viele geschichtsträchtige Gebäude von der Nähe aus betrachten:

Den Regierungssitz des Staates Massachusetts mit seiner goldenen Kuppel, das Old State House, vor dem das legendäre Boston Massaker stattfand, oder die Faneuil Hall am Quincy Market in der schon die „sons of liberty“ (Söhne der Freiheit) ihre Reden hielten.

Boston ist eine moderne Stadt, mit einer langen Geschichte, es aber immer verstanden hat, sich der jeweiligen Zeit anzupassen (what time is demanding…).

Nach dem Besuch des Boston Common Park, ließen wir uns noch Kaffee und Kuchen im „Thinking Cup“ an der Tremont Street schmecken. Jetzt hatten alle große Sehnsucht nach den Annehmlichkeiten unseres schwimmenden Luxushotels. Nachdem die Familie auf Taxis verteilt war, konnte jeder seinen Lieblingsplatz an Bord aufsuchen, bevor wir uns wieder zum Aperitif in der TUIbar trafen.

Der Höhepunkt des heutigen Abends war die Poolparty auf Deck 12. Bei guter Musik und allerhand Leckereien war die Stimmung trotz kühler Temperaturen ausgelassen.

Der Tag begrüßte uns mit einem traumhaft schönen Morgen, inmitten einer Landschaft wie gemalt. Umgeben von kleinen Inseln lag unser Schiff in der schönen Frenchman Bay vor Anker.

Schon früh lockte diese zauberhafte Landschaft Superreiche, wie die Familie Rockefeller, Ford oder Astor an, die sich hier Ihre Sommerdomizile bauten. Nicht zuletzt durch das Engagement dieser Familien wurde der National Park 1919 gegründet.

Der Ausflug entlang des Rundweges durch den Park führte uns vorbei am Mount Cadillac, der mit seinen 500 Metern die höchste Erhebung der amerikanischen Ostküste ist. Tolle Landschaften, Seen, eine einzigartige Küste und Wälder mit mehr als 500 Baumarten prägen diesen Nationalpark.

Bar Harbour selbst ist mit seinen vielen Souvenirläden und Restaurants, die selbstverständlich den berühmten Maine Lobster anbieten, sehr touristisch. Besonders aufgrund seiner schönen Lage an der Bucht ist es trotzdem – besonders in der Nebensaison – ein Ort zum Wohlfühlen.

Als die Tenderboote am Abend wieder alle Passagiere zurück an Bord gebracht hatten, lichtete Kapitän Todd den Anker, während ein grandioser Sonnenuntergang die Frenchman Bay noch einmal unvergleichlich in Szene setzte.

Willkommen in Kanada! Das schöne Wetter blieb uns auch heute treu und wir machten früh morgens bei Sonnenschein an der Pier von Saint John fest.

Zunächst französisch stand Saint John später unter britischem Einfluss, durch die ab 1773 aus den USA geflohenen Loyalisten.

Da der Weg ins Zentrum nur ein Katzensprung war, konnten wir die älteste und zweitgrößte Stadt der Provinz New Brunswick bequem zu Fuß erkunden. Vorbei an vielen typischen Backsteinhäusern besuchten wir den schön restaurierten „Old City Market“, bevor wir ganz zufällig der Generalprobe des örtlichen Kirchenchors für die Aufführung des Requiems von Mozart lauschen durften. In der sehr ansprechenden Kirche war das ein musikalischer Leckerbissen.

Ein anderer Ausflug brachte einige Familienmitglieder in die „Bay of Fundy“. Sie ist bekannt ist für Ihre Meeresbewohner wie Seehunde, Tümmler und Wale. Tatsächlich hatten die Wal-Fans Glück bei der Sichtung der Tiere und konnten einige Buckelwale und auch Seehunde aus nächster Nähe beobachten.

Um 17:30 waren alle wieder zurück auf dem Schiff und so konnten wir uns – wie jeden Abend – an der TUIBar zum Aperitif treffen und die Erlebnisse des Tages austauschen.

Unser zweiter Seetag ermöglichte uns, in aller Ruhe, noch so manches Neue an Bord zu entdecken. Die abendliche Show der Crew faszinierte mit Ihren Darbietungen das Theaterpublikum und vollendete einen entspannten Tag auf See.

Der Provinzname Nova Scotia oder Neuschottland kommt nicht von ungefähr, denn hierher kamen ab 1773 viele schottische Einwanderer und bis heute sind Kilts zusammen mit Dudelsackmusik bei besonderen Anlässen nichts Außergewöhnliches.

Die größte Geige der Welt steht als beliebtes Fotomotiv gleich am Kai der Stadt, die ehemals von Kohle und Stahl lebte. Mittlerweile wird auch der Tourismus ausgebaut. Etwa 50-60 Schiffe legen pro Jahr an, um für die Passagiere einen Ausflug zur Insel „Cape Breton“ anzubieten.

Unsere Ausflügler waren von der Landschaft und dem „Highland Village“, einem Freilichtmuseum, welches die schottische Vergangenheit dieser Region zeigt, sehr begeistert.

Die Abteilung Individualtourismus der Gruppe machte sich nach dem Erkunden der wenigen Sehenswürdigkeiten der Stadt auf zu einem „Indianerdorf“. Zur Überraschung aller entpuppte sich dieses Dorf, als ein bestens entwickelter Stadtteil, mit grundsoliden Einfamilienhäusern und einem Hotel mit Casino. Die Indianer verstanden es aus der Not eine Tugend zu machen. Nach der Vertreibung aus Ihrem Stammesgebiet auf einen öden Landstrich am Stadtrand, fingen sie an ein Casino zu betreiben und schufen damit die Grundlage für Ihren heutigen Lebensstandard. Als wir im Gemeindezentrum inklusive einem kleinen Heimatmuseum ankamen, begrüßte uns ein waschechter Indianer, der einen Indianertanz mit der Gruppe einübte – ein tolles Erlebnis.

Am Nachmittag trübte sich das Wetter weiter ein. Leider war das der Beginn einer heftigen Wetterverschlechterung, die für den nächsten Tag nicht ohne Folgen blieb….

Gerne hätten wir an diesem Tag die bunte und vielfältige Hauptstadt Neuschottlands mit ihrer wehrhaften Zitadelle und ihrer Altstadt erkundet, doch es kam anders:

Gleich nach dem Anlegen musste unser Schiff den Hafen von Halifax wieder verlassen, da sich ein Sturm aus Südost angekündigt hatte, was die Sperrung des Hafens notwendig machte. Unser Kapitän Todd erinnerte an die vielen gebuchten Flüge am übernächsten Tag, weshalb uns keine andere Wahl blieb, als auszulaufen und direkt New York anzusteuern.

Sehr schade – Halifax muss auf unseren nächsten Besuch warten.

Den Tag über durften wir einen anständigen Sturm an Bord der Mein Schiff 1 miterleben, was leider nicht allen gut bekam.

Aus diesem Grund konnten an unserer kleinen Farewell Party am Nachmittag nicht alle teilnehmen. Die kurzfristig organisierte Besichtigung des Theaters im Bug des Schiffes forderte noch weitere „Opfer“, aber spätestens nach dem Genuss der Cocktails in der Diamantbar war der Sturm nicht mehr zu spüren und wir genossen abermals den guten Service während des Abendesses am Kapitänstisch im Atlantikrestaurant. Weiter ging der vergnügliche Abend in der SchauBar mit vorzüglichen Cocktails und der DJ in der AbtanzBar wartete auch noch auf unseren Besuch….

Da der Vortag auf unterschiedliche Weise für den einen oder anderen Reiseteilnehmer/-in recht anstrengend war, half die frische Seeluft bei der Regenerierung. Neben den kulinarischen Genüssen und dem Unterhaltungsprogramm an Bord wurde bei Sonnenschein auch der Poolbereich genutzt.

Zum Sonnenaufgang erreichten wir den Hafen von Bayonne und wiederum waren alle, die so früh an der Reling standen, verzaubert von der Skyline New Yorks.

Der Abschied von unserem schwimmenden Zuhause der letzten 10 Tage fiel allen schwer. Wussten wir alle doch ganz genau, dass wir spätestens beim Verlassen des Schiffes die Annehmlichkeiten der Mein Schiff 1 und den herzlichen Service der Crew zurücklassen mussten.

Ein kleines Highlight erlebten wir vor dem Rückflug nach Deutschland mit dem Besuch des Outlet-Centers „Jersey Gardens“ noch. Jeder nutzte diesen bombastischen Konsumtempel nach Lust und Laune und nach 3 Stunden brachten uns die beiden gecharterten Sprinterbusse komfortabel zum Flughafen JFK.

Pünktlich setzte der Airbus 380 der Singapore Airlines in Frankfurt auf, wo bereits der Transferservice auf uns wartete. So ging eine erlebnisreiche Reise, von der viele wunderbare Erinnerungen bleiben werden, ohne große Verabschiedungsszene kurz und schmerzlos zu Ende.